Ultraschall der Schilddrüse bei Hashimoto-Thyreoiditis
Zusätzlich zur Blutanalyse sollte bei Verdacht auf Hashimoto-Thyreoiditis die Schilddrüse mittels Sonografie (Ultraschall) untersucht werden.
Die Ultraschalluntersuchung hat sich als bildgebendes Verfahren ohne Strahlenbelastung etabliert. Ein Szintigramm ist bei Hashimoto-Thyreoiditis nicht notwendig. Lediglich bei zusätzlichen Schilddrüsenknoten kann unter Umständen eine Funktionsdiagnostik mit einer Szintigraphie indiziert sein.
Mit einem hochauflösenden Ultraschall in Farbdopplertechnik lassen sich die typischen Gewebeveränderungen bei Hashimoto-Thyreoiditis darstellen.
Hat im Verlauf der Hashimoto-Thyreoiditis bereits der Umbau des Schilddrüsengewebes eingesetzt, ist eine starke Echoarmut typisch: Das Gewebe stellt sich im Vergleich zu einer gesunden Schilddrüse im Ultraschall deutlich dunkler dar.
Oft zeigt sich auch eine inhomogene Struktur, wenn die echoarme Veränderung nicht gleichmäßig über die Schilddrüse verteilt ist. Diese Struktur wird auch als leopoardenfell- oder mottenfraßartig beschrieben. In vier von fünf Fällen zerstört die chronische Entzündung langfristig das Schilddrüsengewebe; die Schilddrüse wird kleiner und man spricht von einer atrophischen Hashimoto-Thyreoiditis.
Die Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse ist bei Hashimoto-Thyreoiditis auch zur Verlaufskontrolle von großer Bedeutung.
Abhängig von der Größe der Schilddrüse unterscheidet man bei Hashimoto-Thyreoiditis eine atrophe (unter 4 ml) von einer hypertrophen (über 18 ml) Form. Etwa 20% der Erkrankten entwickeln die hypertrophe Variante: Durch unkontrolliertes Wachstum von Schilddrüsenzellen kommt es zu einer Vergrößerung der Schilddrüse.
Die für Entzündungen typische Mehrdurchblutung des kranken Schilddrüsengewebes kann im Schub durch die Farbdoppleruntersuchung sichtbar gemacht werden. Im chronischen Stadium der Hashimoto-Thyreoiditis ist die Schilddrüse aber eher geringer durchblutet als eine normale Schilddrüse.
Eine Besonderheit zeigt sich bei der Ultraschalluntersuchung von Kindern: Bei 40% fällt der Ultraschall trotz Erkrankung normal aus. Hier ist die Diagnose der Hashimoto-Thyreoiditis oft nur durch die Bestimmung der Antikörper möglich.