Hashimoto-Thyreoiditis erhöht das Risiko für Schilddrüsenkrebs
Mehrere Studien haben gezeigt, dass Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis ein erhöhtes Risiko haben an einem papillären Schilddrüsenkarzinom zu erkranken.
Wenn Schilddrüsenknoten bei Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis wegen des Verdachtes auf Schilddrüsenkrebs operiert werden, finden die Pathologen bei 28,6 % dieser Patienten tatsächlich ein Schilddrüsenkarzinom. Bei Schilddrüsenknoten von Patienten, die keine Hashimoto-Thyreoiditis haben, wird dagegen nur in 7,7 % Schilddrüsenkrebs nachgewiesen.
Das Risiko an Schilddrüsenkrebs zu erkranken ist bei Hashimoto-Thyreoiditis mit Schilddrüsenknoten somit in etwa 4-fach erhöht.
Wegen des erhöhten Risikos sollten Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis ihre Schilddüse regelmäßig mit Ultraschall untersuchen lassen. In unkomplizierten Fällen reicht dabei oft eine Sonographie einmal pro Jahr.
Die Schilddrüsenknoten sind u. a. verdächtig auf Schilddrüsenkrebs, wenn sie über 10 % pro Jahr wachsen, wenn sie Mikroverkalkungen enthalten, wenn sie echoarm oder unscharf begrenzt sind oder wenn sie tiefer als breit sind.
Trotz 4-fach erhöhten Risikos ist das absolute Risiko an Schilddrüsenkrebs zu erkranken für Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis nur gering. Pro Jahr beträgt das Risiko 0,04 % (40 pro 100.000). Patienten ohne Hashimoto-Thyreoiditis haben ein Risiko von 0,01 % (10 pro 100.000) pro Jahr.
Bei etwa drei Viertel der bösartigen Schilddrüsenknoten liegt ein papilläres Schilddrüsenkarzinom vor. Die Überlebenschancen nach entsprechender Therapie sind bei dieser Form des Schilddrüsenkarzinoms erfreulicherweise gegenüber der Allgemeinbevölkerung nur unwesentlich eingeschränkt.